Die Operation ist deutlich kürzer als eine "normale" Kastration. Durch die Erfahrung aus mehreren hundert endoskopischen Operationen und allein durch die Tatsache dass die Wundnaht so gut wie wegfällt, ergibt sich eine Operationszeit von meist weniger als 20 Minuten. Kaum! Durch die Verwendung von Schmerzmitteln ist die Schmerzhaftigkeit nach der Operation deutlich reduziert. Ab Tag zwei nach der Operation werden garkeine Schmerzmittel mehr benötigt, da die winzigen Wunden die Patienten kaum beeinträchtigen. Drei bis vier Stunden nach der Operation! Durch die Verwendung moderner und schonender Narkoseverfahren, die eng an die Humanmedizin angelehnt sind, ist dem Hund nach der Operation kaum übel. Er kann bereits drei bis vier Stunden nach der Operation etwas fressen. Der Bauch wird, um während des Operierens eine gute Übersicht zu haben, mit Gas insuffliniert. Dieses Gas wird nach der Operation selbstverständlich wieder abgesaugt. Aus der Humanmedizin ist bekannt, dass Patienten nach der Operation Schmerzen im Bereich der rechten Schulter haben. Diese Phänomen (eventuell angezeigt durch eine Lahmheit oder ähnliches) konnten wir bei unseren Patienten bisher nicht beobachten. Im Gegenteil, die allermeisten waren nach derm Eingriff wieder schnell munter. Umgangssprachlich hat sich das Wort Sterilisation für das Unfruchtbarmachen einer Hündin eingebürgert. Dies ist nicht korrekt.
Unter Sterilisation versteht man das Unterbinden des Samenleiters respektive des Eileiters. Das Tier ob männlich oder weiblich ist dabei egal, wird durch diesen Eingriff unfruchtbar, die hormonelle Aktivität der Fortpflanzungsorgane, oft ein wichtiger Grund eine Kastration durchzuführen, bleibt aber voll erhalten.
Bei einer Kastration werden die Fortpflanzungsorgane entfernt. Dies können die Hoden, aber eben auch die Eierstöcke mit der Gebärmutter sein. Selbstverständlich kann man durch die Zugänge auch die Gebärmutter komplett entfernen, der Eingriff dauert nur etwas länger. Nein! Da wir die Gefäße nicht einfach abbinden (der Knoten kann sich lösen oder abrutschen) oder unkontrolliert durchbrennen (durch die Stromeinwirkung wird häufig zu viel Gewebe unnötig verbrannt oder die Gefäße werden nicht aussreichend verschlossen), sondern ein hochmodernes Gefäßversiegelungssystems (Ligasure) aus der Humanmedizin verwenden. Die Hersteller garantieren den sicheren Verschluss auch größerer Gefäße bei minimalem Schaden am übrigen Gewebe. Wir operieren durch zwei kleine Schnitte. Meistens reicht ein vorderer ca. 12mm langer Schnitt und ein zweiter, dahinter gelegener Schnitt von ca. 6 mm Länge aus. Zurzeit arbeiten wir an einer Lösung, um die Hündin durch einen einzigen ca 11 mm langen Schnitt zu operieren. Nein, da wir über Optiken in verschiedenen Größen verfügen, können wir vom Zwergspitz bis zur Dogge alle Gewichtsklassen endoskopisch operieren. Nein, es ist selbstverständlich möglich auch die Gebärmutter endoskopisch zu entfernen. Somit können auch Hündinnen operiert werden, die bereits mehrmals läufig waren oder bereits Welpen hatten. Nein! Natürlich darf der Patient auch diese kleinen Wunden nicht belecken. Es kann zwar nicht mehr so viel passieren, wie bei einem großen Schnitt, aber die Gefahr, dass er sich doch eine Infektion in ds Wundgebiet leckt ist groß. Glücklicherweise ignorieren die meisten unserer Hunde die Wunden. Selbstverständlich! Um steril arbeiten zu können, muss das Wundgebiet ausrasiert werden. Bedingt durch die Operationstechnik wird dabei in beiden Flanken und am Bauch rasiert. Nein! Durch die Kürze des Eingriffs und die Wahl der Narkose ist es möglich, den Hund bereits Vormittags wach wieder mitzunehmen. Wir legen allerdings Wert auf die Feststellung, dass wir keine narkotisierten Hunde den Besitzern mitgeben!! Sehr gerne! Wir begrüßen es, wenn der Besitzer dabei bleibt, bis der Patient schläft. Durch die intravenöse Narkoseeinleitung geschieht dies aber sehr schnell und unkompliziert. Wir haben einen eng an die Humanmedizin angelehnten Standard in unserer Praxis eingeführt. Alle Patienten bekommen einen venösen Zugang zum Blutgefäßsystem. Über diesen Zugang wird die Narkose mit einem sehr guten, ebenfalls aus der Humamedizin übernommenen Narkosemittel, eingeleitet. Unmittelbar nach dem Einschlafen wird der Patient intubiert, d.h. er wird an eine Anästhesiemaschine angeschlossen, über die er mit einem Narkosegas versorgt wird. Nötigenfalls könnte diese Anästhesiemaschine ihn auch beatmen. Gleichzeitig wird er an die Narkoseüberwachung, bestehend aus EKG, SpO2, Capnographie, Puls und Temperaturkontrolle angeschlossen. Eine erfahrene tiermedizinische Fachangestellte betreut den Patienten während der gesamten Operation und überwacht die Narkose. Selbstverständlich werden unsere Patienten ebenfalls während der Operationsdauer mit einer Infusion versorgt. Eigentlich handelt es sich um zwei Schnitte. Zusammen addiert kommt man auf etwa 17-20 mm. Wir kastrieren auch Katzen durch einen nur wenige Millimeter großen Bauchschnitt.
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